Internet killed the Radio Star?


Internet killed the Radio Star?
28. April, 14:45–15:30
Panel @
Herbrand's Rondell
Auch im Jahr 2022 scheint die digitale Transformation die Radioprogramme noch vergleichsweise wenig beeinflusst zu haben. Aber wie schon bei Verkehrsmeldungen und beim Wetterbericht – das Radio steht auf dem Prüfstand. Die Echtzeit spielt im Leben der Menschen heute die entscheidende Rolle, die Smartphones geben den neuen Takt vor, an ihr müssen sich alle linearen Medien messen lassen. Das ist am schon verfestigten Trend zu „On Demand“ längst erkennbar.
Lineares Radio wird weiterhin für die musikalisch eher unentschlossenen Menschen das richtige Medium bleiben, die das Gefühl haben wollen, dass echte Menschen sie mit unterhaltsamen und informativen Inhalten versorgen. Aber wie lange noch? TikTok, YouTube & Co. knabbern immer mehr am Zeitkontingent der Radiohörer*innen, weil sie meistens auch mit Ton konsumiert werden.
Dennoch ist lineares und gut gestaltetes Audio ist nach wie vor beliebt und hat bei der Generation 30+ im Medienmix auch seinen festen Platz. Andererseits hat Radio (verstanden als gestaltetes, heute crossmediales Angebot) konstante Nutzungs- und Zustimmungswerte und eine lokale Verankerung, die Vertrautheit und im besten Fall anregende Heimat und „trusted filter” bieten kann. Als Gegensatz zur „search fright”, sich dauernd für neue Angebote auf wachsenden Plattformen entscheiden zu müssen.
Was sind die Bedürfnisse in einer digitalen, überfordernden Zeit? Welche Werte können/sollen Medienmarken transportieren. Warum ist daher Markenbildung so wichtig, allerdings auch fordernd, vor allem wenn keine durchfinanzierte Struktur vorhanden ist?